Am 30.10.2024 feierte die Willy-Brandt-Schule Kassel einen bedeutsamen Meilenstein auf dem Weg zu einer respektvollen und toleranten Schulgemeinschaft: Nach zwei Jahren intensiver Vorbereitung sind wir nun offiziell dem Netzwerk „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ beigetreten. In der vollbesetzten Aula und durch Videoübertragung zugeschaltet folgten zahlreiche Mitglieder unserer Schulgemeinschaft der Veranstaltung. Daniela Haag und die Schülerin Marlien Melchior (12A FO) führten durch das Programm. Die bewegende und lebendige Veranstaltung vereinte die Stimmen von Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und geladenen Gästen und machte deutlich, wie wichtig das Engagement jedes Einzelnen für ein respektvolles Miteinander ist.
Unser Schulleiter, Herr Büchter, hob in seiner Rede die Bedeutung des Beitritts zum Netzwerk als wichtigen Schritt hervor und betonte, dass das Engagement gegen Rassismus auch Verantwortung für unser eigenes Handeln bedeutet. „Es geht darum, für uns selbst und andere Verantwortung zu übernehmen, um in unserer Schulgemeinschaft ein Klima des Respekts und der Akzeptanz zu schaffen. Wir wollen sensibel werden und Vielfalt als Bereicherung verstehen,“ sagte er.
Der Vertreter des Netzwerks „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, Herr Burst, machte deutlich, dass die Idee einer Schule „ohne Rassismus“ eine stetige Aufgabe und eine Herausforderung darstelle. „Eine Schule, in der kein Rassismus existiert, existiert nicht“, stellte er heraus. Jedoch betonte Herr Burst, dass das Verständnis für die Gleichwertigkeit aller Menschen zentral für eine friedliche und diverse Gemeinschaft und der Beitritt zum Netzwerk ein Schritt in diese Richtung sei. Seine Worte erinnerten daran, dass es nicht nur um ein symbolisches Zeichen geht, sondern um eine aktive und langfristige Verpflichtung.
Als Patin der Schule sprach die Bundestagsabgeordnete Awet Tesfaiesus, die den Schülerinnen und Schülern klare und inspirierende Worte mit auf den Weg gab. Sie hob hervor, dass der Weg zu einer Gesellschaft ohne Rassismus Mut und Zivilcourage von jedem Einzelnen erfordere und die Lernenden bereits auf Basis ihrer Alltagserfahrungen Expertinnen und Experten in diesem Bereich seien. In ihrer Rede betonte sie auch eine wichtige Einsicht: „Wir alle tragen rassistische Denkmodelle in uns. Es ist wichtig, sich dieser Muster bewusst zu werden und sie zu hinterfragen.“ In ihrer offenen und persönlichen Ansprache betonte sie auch, wie sehr sie persönlich Kraft und Mut aus dem Engagement und der Entschlossenheit der Lernenden schöpfe.
Neben diversen Redebeiträgen gab es eine Reihe kreativer Darbietungen: Schülerinnen und Schüler hatten Videobeiträge vorbereitet, in denen sie über ihre persönlichen Erfahrungen mit Vorurteilen und Diskriminierung berichteten. Auch szenische Darstellungen zeigten eindrucksvoll, wie Rassismus oft bereits im Kleinen beginnt – durch unbedachte Worte oder unterschwellige Vorurteile. Musikalische Beiträge rundeten das Programm ab und schufen eine besondere Atmosphäre, die Raum für Nachdenken und Gespräche ermöglichte.
Nach der Veranstaltung in der Aula wurde im Foyer ein umfangreiches Buffet angeboten, das von Lernenden liebevoll gestaltet und vorbereitet worden war. Dieses lud alle Anwesenden dazu ein, in lockerer Atmosphäre ins Gespräch zu kommen und das Thema Rassismus und Toleranz weiter zu reflektieren. Des Weiteren konnten alle Anwesenden an verschiedenen Workshops teilnehmen, die sich mit Themen rund um Rassismus, Vorurteile und Zivilcourage beschäftigten.
Mit diesem Meilenstein hat sich die Schule offiziell verpflichtet, Verantwortung zu übernehmen – für eine Zukunft, in der Respekt und Menschlichkeit im Vordergrund stehen. Diesen Weg gehen wir gemeinsam und erhalten durch das Netzwerk zahlreiche Unterstützungsangebote.
Text und Foto: M. Hamm
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