Willy-Brandt-Schule Kassel
Willy-Brandt-Schule Kassel

Individualisierende Lernformen

Konzept zur Förderung selbstständigen Lernens in der Fachoberschule, Form A, an der Willy-Brandt-Schule in Kassel

Die Ursprünge des Unterrichtsentwicklungsprojekts zur Förderung selbstständigen Lernens in der Fachoberschule der Willy-Brandt-Schule gehen sowohl auf die vom Kollegium benannten Entwicklungsschwerpunkte wie auch auf eine schulübergreifende Initiative auf Schulamtsebene zurück. Weiterhin basiert das Projekt auf der Zielsetzung der Fachoberschule und legitimiert sich durch die Forderungen der FOS-Verordnung.

Eigenständiges Lernen ist eine Kernkompetenz, die sowohl im Beruf wie im Privatleben unerlässlich ist. Lebenslanges Lernen ist als Schlagwort in der aktuellen gesellschaftlichen Diskussion. Aktuelle Forschungsergebnisse der Neurobiologie zur Gehirnforschung, Untersuchungen aus der Unterrichtsforschung sowie fachdidaktische und lernpsychologische Forschungsergebnisse bestätigen das konstruktivistische Lernmodell als das Modell, welches den Lernprozess am realistischsten abbildet und nachhaltig Lernprozesse unterstützt und fördert.

Der systemisch-konstruktivistische Ansatz stellt keine Methodenlehre zur Anwendung bestimmter Unterrichtstechniken dar, sondern ist eine Grundhaltung, welche geprägt ist durch Werte wie Autonomie, Respekt, Wertschätzung, Neugierde, Ko-Evolution und Eigenverantwortung. Die notwendige Veränderung im Lernprozess drückt sich in einem Paradigmenwechsel sowohl bei der Rolle des Lehrers als auch bei dem Lernprozess des Lerners aus. Der Lernprozess wandelt sich von der Instruktion hin zur Konstruktion von Wissen in den Köpfen der Lerner.

Die Rolle des Lehrers entwickelt sich hin zum Lernmoderator und individuellen Lerncoach der Lerner. Ein neuer Schwerpunkt seiner Tätigkeit wird das Bereitstellen von Lernlandschaften, die Entwicklung von Testverfahren zur Diagnostik und zur Lernkontrolle sein. Ebenso wird er, stärker als bisher, in der Beraterrolle als Lerncoach der Lerner gefordert. Seine direkte Lehrtätigkeit ist wesentlich stärker auf kleine Gruppen konzentriert und stark individualisiert. Von dem Lerner wird eine höhere Selbstverantwortung auf allen Ebenen des Lernprozesses gefordert. Der Lerner wird stärker in die Verantwortung für den eigenen Lernprozess genommen.

Die Konstruktion des neuen Wissens in den Köpfen der Lerner erfordert individualisierte Lern- und Arbeitsformen. Konstruktivistisch orientierte Lernprozesse erfordern eine aktive Bedeutungskonstruktion beim Wissensaneignungsprozess durch den Lerner.

Dies wiederum erfordert geeignete Lernumgebungen in Form von Lernmaterial, aber auch organisatorische Rahmenbedingungen wie Arbeitsumgebungen, die nach lernpsychologisch orientierten Merkmalen gestaltet sind (z.B. geeignete Räume zum individualisierten Lernen, Zugriffsmöglichkeiten auf Medien, zeitliche Ressourcen, angepasste Unterrichts- und Schulorganisation, innovative Schulentwicklungsprozesse).
Welche Schritte die Willy-Brandt-Schule bei der Entwicklung und Umsetzung des Projekts gegangen ist sowie ihre Erfahrungen dabei, wurde vom Pilotteam umfangreich dokumentiert.

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